BERICHTSJAHR 2020 / 2021

ZUSAMMENFASSUNG

Im Rahmen des Nachhaltigkeitsberichts wurden folgende Emissionsquellen der Unternehmen der Darmstädter Stadtwirtschaft analysiert:

  • Treibstoffverbrauch Fuhrpark
  • Stationäre Verbrennung
  • Stromverbrauch
  • Fernwärmeerzeugung und -nutzung

Ergänzt wird die Aufstellung um die Netzverluste der ENTEGA bzw. der e-netz Südhessen, die durch die Verteilung von Fernwärme und Strom entstehen.

Insgesamt emittierte die Darmstädter Stadtwirtschaft in 2021 147.545 Tonnen CO2 ohne die Berücksichtigung der Netzverluste und 195.750 Tonnen CO2 unter Berücksichtigung dieser. Die Verteilung auf die Emissionsquellen stellt sich, wie in der Grafik Abb. 10 veranschaulicht, dar.

Unter den Netzverlusten werden die Verluste verstanden, die in den Stromverteil- und Wärmenetzen der ENTEGA anfallen.

Energieeffiziente Neubauten in der Moltkestraße

Der Neubau der Mehrfamilienwohnhäuser mit KiTa und Schulbetreuung erfolgte im Rahmen des Forschungsprojekts SWIVT unter Beteiligung der TU Darmstadt, der Universität Stuttgart, des Instituts Wohnen und Umwelt (IWU), der ENTEGA und der bauverein AG.

Bei dem Forschungsprojekt geht es um energieeffiziente Energieversorgung eines Quartiers. Neben den Neubauten in der Moltkestraße werden auch die Bestandsbauten der Bessunger Straße 166-188 durch die gemeinsame Energiezentrale versorgt. Die Wärmeversorgung der Neubauten erfolgt über ein Niedertemperaturnetz mit Geothermie-Wärmepumpen mit 21 Bohrungen in 125 m Tiefe. Zur Regeneration der Geothermie wird im Sommer über die Bauteilaktivierung der Fußbodenheizung den Wohnungen Wärme entzogen und so das Erdreich wieder aufgewärmt. Zudem wird in den Wohnungen über Wärmetauscher im Duschablauf die Wärme des Duschwassers zurückgewonnen und so der Wärmebedarf zusätzlich minimiert.
Die Bauteile der Gebäudehülle entsprechen hinsichtlich der energetischen Qualitäten Passivhausbauteilen.
Um der Bebauungsdichte des Quartiers entgegenzuwirken und das Mikroklima zu verbessern, sind die Fassadenseiten nach Westen / Südwesten sowie an der Moltkestraße nach Südosten mit Fassadenbegrünung versehen. Die zugehörige Fassadenbewässerung wird vor dem nächsten Sommer in Betrieb genommen.
Zur regenerativen Stromversorgung sind auf den Dächern Photovoltaikanlagen mit ca. 230 KWpeak installiert, der Eigenverbrauch wird durch Batterien mit ca. 50 Kwh Kapazität erhöht. Ein eigener Trafo des Quartiers gibt die Möglichkeit, eine Vielzahl der Tiefgaragenstellplätze mit Ladeinfrastruktur für E-Mobilität auszustatten. Zur Vervollständigung des regenerativen Gesamtkonzepts sollen zudem noch weitere etwa 90 KWpeak Photovoltaik-Leistung als Fassadenanlagen ergänzt werden. In den Mehrfamilienwohnhäusern sind 131 Wohnungen für 1 bis 8 Personen, eine 5-gruppige KiTa sowie eine Schulbetreuung mit ca. 500 qm Fläche untergebracht.

Wir arbeiten an den Zielen:
Energieeffiziente Neubauten in der Moltkestraße

Ohne Berücksichtigung der Netzverluste sind die CO2-Emissionen in 2021 um 59 % im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.

Unter Berücksichtigung der Netzverluste sind die CO2-Emissionen im Vergleich zu 2020 um 41 % gestiegen.

Im Bezug auf die Netzverluste in den Stromverteil- und Wärmenetzen ist es das Ziel der ENTEGA, diese bis 2025 klimaneutral zu stellen.

Allerdings verhindert das derzeit geltende Energierecht, dass Stromnetzbetreiber Ökostrom für den Ausgleich ihrer Netzverluste beschaffen können. Zusammen mit anderen Netzbetreibern arbeitet die ENTEGA daran, diese Hürde zu beseitigen. Im März 2022 wurde dazu ein gemeinsames Positionspapier an das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geschickt. Denn deutschlandweit liegt hier ein großes Potenzial brach. Die Verlustenergie macht insgesamt rund sechs Prozent des Bruttostromaufkommens in Deutschland aus.